Heiß, heißer, Linz Marathon – 07.04.2024

Prognostizierte Temperaturen bis 30 Grad, Saharastaub in der Luft, wie verrückt muss man sein, um an so einem Tag Marathon zu laufen.

Michi Scheuringer u. Raxi wollten es versuchen. Schon um 7 Uhr in der Früh am Bahnhof konnte man aufgrund der aufgehenden Sonne erahnen, dass der heutige Tag kein Zuckerschlecken wird. Die sonst so ausgelassene Stimmung der Läuferinnen und Läufer im Zug nach Linz konnte man heuer nicht verspüren, alle durften großen Respekt vor den bevorstehenden Stunden haben. Im Brucknerhaus angekommen, traf man die letzten Vorbereitungen für das bevorstehende Rennen. Eincremen, Gel bunkern, die Taktik noch einmal besprechen, die Kloschlange verlängern, so verbrachte man die letzte Stunde vor dem Rennen.

Für Michi war es heute ein Meisterschaftsrennen. Die Österreichischen Staatsmeisterschaften im Marathonlauf wurden im Rahmen des Linz Marathon ausgerichtet. Raxi nahm den Marathon als Hobbyläufer in Angriff. Ein letztes Mal wurde der Rennplan durchgecheckt. Michi wollte unter 3Stunden 10 Minuten angehen. Raxis Plan war bescheidener. „Ois unter vier Stund nimm i“ war von ihm zu hören. So begab man sich zum Startareal. Michi ganz vorne, Raxi in seinem Sektor. 9Uhr 15 eine Viertelstunde vor dem Start, der Moderator heizte mit fetziger Musik die Stimmung an. 9Uhr 18. Bei Raxi meldete sich noch einmal ein menschliches Bedürfnis. Was tun? Raxi entschloss sich noch einmal ein Dixiklo aufzusuchen. Dort angekommen musste er feststellen, dass es zirka fünfzig Leidensgenoss/innen gab die sich auf neun Dixiklos verteilten. Kann sich ausgehen, so die Schnellanalyse. 9Uhr 28 pünktlich zu den Klängen der Bundeshymne war Raxi wieder in seinem Sektor. 9Uhr 30 erfolgte der Startschuss. Jetzt war jeder auf sich allein gestellt, um sein Rennen gut zu gestalten.

Michi lief die ersten Kilometer voll in seinem Plan, war bei Halbzeit noch auf Endzeit 3:06 Stunden, musste aber  auf der zweiten Hälfte der Hitze Tribut zollen. Trotzdem verlor er auf der zweiten Runde nur rund 10 Minuten, was ob der herrschenden Temperaturen eine großartige Leistung war. 3:16:24 Stunden war am Schluss sein tolles Ergebnis, welches Platz 160 von 1400 gestarteten Marathonläufern bedeutete. Bei den Staatsmeisterschaften konnte er Platz 13 in der Altersklasse erreichen. Raxi ließ das Rennen gemütlicher angehen. 5:30 Minuten ist seine Anfangspace. Bei Halbzeit noch auf Kurs 3:52 Stunden laufend, kam die Ernüchterung bei Kilometer 28. Oberschenkelprobleme zwangen ihn zu zeitweiligen Gehpausen, trotz der tollen Unterstützung von Heli Wagner u. Pepi Leonhardsmair, die ihn mit Getränken und guten Zusprüchen versorgten, war die Hitze einfach der Spielverderber und ein Durchlaufen war bis zu Kilometer 35 nicht möglich. Jetzt verrichtete der Oberschenkel wieder, wenn auch eingeschränkt, seine Arbeit und ein langsames Joggen bis ins Ziel möglich. Die Finishline überquerte er bei 4:13:21 Stunden, froh der Quälerei ein Ende gesetzt zu haben und in Vorfreude auf die Leberkässemmel und das Bier, welches seine Freunde Heli und Pepi beim Leberkaspepi bereits geordert hatten. Dort traf man auch Michi wieder und man gratulierte ihm zu seiner tollen Leistung an diesem Tag. Nachdem man sich von Heli und Pepi verabschiedet hatte, zogen Michi und Raxi zu Fuß, als gleichzeitiges Auslaufen gedacht, Richtung Hauptbahnhof. Zirka auf halber Strecke war die zehnte Labestelle. Der Klosterhof. Schnurstracks zog es die beiden Marathonis hinein. Wiener Schnitzel und ein Helles sorgten für das Auffüllen der leeren Speicher. Man hatte es sich an diesem Tag allemal verdient.

Nicht nur die Marathonis waren an diesem Tag im Einsatz. Ernst Glack und Harald Niedermayr liefen den Viertelmarathon. Dabei sorgten sie für starke Leistungen. Ernst wurde in seiner Altersklasse in 50:10 ausgezeichneter Dritter. Harri finishte knapp dahinter mit 52:13 Minuten als Vierter. Herzliche Gratulation!

Wir gratulieren Johanna Strach (Jg.2019) und Matthias Strach (Jg.2016) zur erfolgreichen Teilnahme beim Juniormarathon!